Webinare 2025: Top oder Flop? Warum die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt

Die Ambivalenz, die ich letzte Woche in zwei Artikeln skizziert habe (Webinar: Ja / Nein), sollte eines verdeutlichen: Im Marketing gibt es keine einfachen Antworten. Es ist wie beim Lieblingsessen – manchmal passt Pizza, manchmal ein frischer Salat. Und dann gibt es eben Webinare. Ein Format, das die einen als Innovationsbooster feiern, während andere es eher in die Kategorie „Glutenfreies Toastbrot“ stecken – geht schon irgendwie, aber muss das sein?

Fakt ist: Webinare sind weder die eierlegende Wollmilchsau noch ein Relikt aus der Steinzeit des Internets. Die Wahrheit liegt – wie so oft – in der Mitte. Oder genauer gesagt: zwischen PowerPoint-Monologen und interaktiven Showcases. Also, schauen wir uns an, was Webinare zu bieten haben und wo sie sich eine Scheibe abschneiden könnten.

Webinare: Der Alleskönner mit Luft nach oben

Natürlich, wenn du es richtig machst, kann ein Webinar wie ein gut getimter Punchline-Witz sein: Es trifft den Nerv, bleibt im Kopf und sorgt für Begeisterung. Warum? Hier ein paar Gründe:

  1. Interaktivität: Das Social-Media-Live-Erlebnis für Erwachsene Stell dir vor: Du präsentierst deine Marke, und die Leute können live Fragen stellen oder an Umfragen teilnehmen. Das schafft nicht nur Vertrauen, sondern auch das Gefühl, dass hinter der Corporate-Fassade echte Menschen sitzen. Im B2B-Bereich übrigens Gold wert.
  2. Du bist der Star – zumindest für eine Stunde Webinare sind die perfekte Bühne, um dein Expertenwissen auf die große Leinwand zu bringen. Live-Demos, coole Case Studies oder ein charmant eingestreutes Storytelling – hier kannst du punkten. Bonuspunkte für jeden Moment, der dein Publikum zum Schmunzeln bringt.
  3. Nachhaltigkeit? Check! Ein Webinar ist nicht nur ein Happening, sondern ein Dauerbrenner. Aufzeichnung? Rein in die Mediathek! Highlights? Ab auf Social Media! So nutzt du ein Event mehrfach, ohne ständig Neues erfinden zu müssen.
  4. Günstig und skalierbar: Der Sparfuchs freut sich Statt teurer Events mit Fingerfood und gedruckten Broschüren brauchst du nur eine stabile Plattform und gutes WLAN. Der Rest ergibt sich fast von selbst – na gut, fast.

Aber Vorsicht: Hier kann es schiefgehen

Wie bei jedem guten Rezept gibt es auch hier Zutaten, die das Ganze ruinieren können. Webinare sind kein Selbstläufer – hier die häufigsten Stolpersteine:

  1. Langeweile lässt grüßen Wer glaubt, dass 90 Minuten Monolog mit 70 PowerPoint-Folien das Publikum begeistert, unterschätzt die Geduld des modernen Menschen. Das Internet bietet schließlich Katzenvideos. Mach’s knackig und interaktiv – oder lass es lieber.
  2. Informations-Overload Wenn du alles, was du weißt, in ein einziges Webinar stopfen willst, endest du mit verwirrten Teilnehmern, die mehr Fragen als Antworten haben. Keep it simple – ein Thema, ein roter Faden, klare Botschaften.
  3. Verkaufsveranstaltungen? Bitte nicht! Teilnehmer wollen Mehrwert, keinen QVC-Abend. Wenn dein Webinar mehr „Kaufen, Kaufen, Kaufen“ schreit als Mehrwert liefert, bleibt am Ende nur Enttäuschung.
  4. Konkurrenz schläft nicht Virtual-Reality-Events, knackige Videoformate und interaktive Workshops – das sind die neuen Konkurrenten. Wer stehen bleibt, verliert.

Die Wahrheit liegt – Überraschung – dazwischen

Webinare sind weder Allheilmittel noch Auslaufmodell. Wie bei gutem Kaffee kommt es auf die Mischung an: Zielgruppe, Inhalte, Kreativität. Hier ein paar Gedanken, um das nächste Webinar zum Erfolg zu machen:

  1. Kenn dein Publikum B2B? Detailverliebte Poweruser? Oder doch B2C und Unterhaltungs-Junkies? Die Zielgruppe entscheidet über den Ton und den Inhalt.
  2. Planung ist das halbe Leben Nein, improvisieren reicht nicht. Ein klares Ziel, ein knackiger Ablauf und gut vorbereitete Inhalte sind Pflicht. Überraschungen gehören in den Content, nicht in die Organisation.
  3. Kreativität rules! Interaktive Elemente wie Umfragen, Breakout-Räume oder ein bisschen Storytelling – das hält die Zuschauer bei der Stange. PowerPoint-Karaoke gehört übrigens nicht dazu.
  4. Hybride Zukunft? Let’s go! Warum nicht das Beste aus beiden Welten? Ein bisschen Webinar, ein bisschen interaktiver Workshop, eine Prise Gamification – die Zukunft gehört den Hybriden.

Fazit: Webinare sind das, was du draus machst

Am Ende des Tages sind Webinare ein Werkzeug. Und wie jedes Werkzeug kommt es darauf an, wie du es einsetzt. Wer kreativ, zielgerichtet und ein bisschen mutig ist, kann damit Großes erreichen.

Ein Werkzeug ist eben nur so gut wie der Handwerker, der es benutzt. Ein gut gemachtes Webinar kann nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch langfristige Beziehungen aufbauen, eine Community schaffen oder ein Publikum begeistern. Die richtige Balance aus Information und Unterhaltung – oder sagen wir Edutainment – macht den Unterschied.

Es lohnt sich auch, regelmäßig zu überprüfen: Sind meine Themen noch aktuell? Nutze ich die besten Plattformen? Passt mein Ansatz zur sich wandelnden digitalen Landschaft? Nur wer sein Format hinterfragt und weiterentwickelt, bleibt relevant.

Und wenn du scheiterst? Auch das ist okay. Fehler bei Webinaren bieten Chancen, daraus zu lernen. Die Kunst liegt darin, aus jedem Event Rückschlüsse zu ziehen: Welche Inhalte kamen gut an? An welchen Stellen ebbte die Beteiligung ab und wie könnte man solche Situationen künftig dynamischer gestalten? Und am wichtigsten und am schwersten: Wie fühlte sich das Publikum dabei?

Webinare können mehr als bloße Vorträge sein. Sie sind Bühne, Dialogplattform und Content-Fabrik in einem. Und mit einer Prise Mut, etwas Experimentierfreude und einem klaren Ziel vor Augen, kannst du dieses Format von einem weiteren Häkchen auf deiner Marketing-To-Do-Liste in eine echte Erfolgsgeschichte verwandeln.

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