Webinare in 2025: Warum wir ein digitales Relikt beerdigen sollten

Es gibt Dinge, die einfach nicht aussterben wollen. Faxgeräte, obwohl längst obsolet. Spam-Mails, trotz ausgefeilter Spamfilter. Und dann sind da noch die Webinare. Es ist 2025, und obwohl die Welt voller technischer Innovationen steckt, klammern sich viele Marketingabteilungen an dieses einst gefeierte Format. Doch Hand aufs Herz: Haben Webinare ihre beste Zeit nicht längst hinter sich? Was einst als interaktiver Goldstandard galt, wirkt heute wie ein uninspirierter Abklatsch aus vergangenen Tagen. Warum das so ist – und was stattdessen besser funktioniert – beleuchten wir mit wissenschaftlichem Tiefgang und einer Prise Humor.

Eine kurze Geschichte des Webinars

Webinare erlebten ihren Boom im letzten Jahrzehnt, insbesondere während der Pandemie ab 2020. Plötzlich war das digitale Event kein „Nice-to-have“, sondern eine Notwendigkeit. Untersuchungen des Marktforschungsunternehmens Statista zeigten, dass die Zahl der Webinar-Nutzer weltweit in den Jahren 2020 bis 2021 um über 35 % anstieg. Unternehmen erzielten beeindruckende Teilnahmequoten von bis zu 60 % – vor allem, weil die Menschen keine Alternativen hatten. Webinare boten nicht nur eine Möglichkeit zur Weiterbildung, sondern auch zum sozialen Austausch, wenn alles andere stillstand.

Doch was damals funktionierte, wirkt heute abgedroschen. Laut einer Studie von BrightTALK sank die durchschnittliche Teilnahmequote an Webinaren in den letzten Jahren auf unter 30 %. Selbst wenn sich Teilnehmer anmelden, bleiben viele stummgeschaltet, lassen ihre Kameras ausgeschaltet oder steigen vorzeitig aus. Die einst lebendige Interaktion gleicht heute einem digitalen Friedhof.

Warum Webinare 2025 scheitern

1. Informationsüberflutung

Laut einer Microsoft-Studie von 2022 ist die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne von Menschen seit den frühen 2000er Jahren von 12 auf 8 Sekunden gesunken – kürzer als die eines Goldfischs. Webinare hingegen zielen oft darauf ab, so viele Informationen wie möglich in 60 bis 90 Minuten zu packen. Ergebnis: Die Teilnehmer sind überfordert, verlieren den Fokus und schalten ab – mental oder physisch.

2. Verlust des Reizes

Was einst frisch und spannend war, wirkt heute eintönig. Studien von HubSpot zeigen, dass 76 % der Konsumenten Webinare mittlerweile mit langen Monologen und offensichtlichen Verkaufsabsichten assoziieren. Besonders problematisch ist der „Funnel-Ansatz“: Teilnehmer werden mit kostenlosen Inhalten gelockt, nur um am Ende zu einem Upsell gedrängt zu werden. Dieses Schema hat seinen Reiz längst verloren.

3. Der Wandel der Konsumentenbedürfnisse

Die heutigen Konsumenten haben keinen Bedarf mehr an reiner Information – davon gibt es bereits mehr als genug. Sie suchen nach Transformation. Laut einer PwC-Studie von 2023 erwarten 82 % der Menschen von Online-Formaten nicht nur Wissen, sondern auch Unterhaltung und Interaktivität. Die Grenze zwischen Weiterbildung und Entertainment – auch als „Edutainment“ bekannt – ist fließend.

Transformation statt Information: Der neue Anspruch

Die Herausforderung für Marketer besteht darin, den Wandel von einem informationsbasierten zu einem transformationsorientierten Ansatz zu vollziehen. Warum? Ganz einfach: Information ist keine Mangelware mehr, sondern eine Ressource, die überall und jederzeit verfügbar ist. Was zählt, ist die Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und echte Ergebnisse zu liefern.

Ein Praxisbeispiel

Einer meiner Kunden, ein erfolgreicher Unternehmer, generierte 2024 monatlich über 650.000 Euro Umsatz – ohne ein einziges klassisches Webinar. Stattdessen setzte er auf interaktive Workshops, die praktische Strategien mit unterhaltsamen Elementen kombinierten. Das Ergebnis? Eine durchschnittliche Teilnehmerzufriedenheit von 95 % und Conversion-Raten, von denen Webinar-Anbieter nur träumen können.

Was funktioniert 2025?

1. Interaktivität als Schlüssel

Eine Studie der Harvard Business Review zeigt, dass Interaktivität der entscheidende Faktor für Engagement ist. Breakout-Sessions, Live-Umfragen und direkte Q&A-Runden fördern nicht nur die Aufmerksamkeit, sondern steigern auch die Bindung an den Anbieter.

2. Kürzere Formate

Zeit ist die wertvollste Ressource unserer Zeit. Laut einer Umfrage von Buffer bevorzugen 68 % der Befragten Online-Formate, die nicht länger als 30 Minuten dauern. Marketer müssen lernen, ihre Botschaften prägnanter und fokussierter zu präsentieren.

3. Storytelling und Gamification

Die Macht des Storytellings ist wissenschaftlich belegt. Untersuchungen der Stanford University zeigen, dass Informationen, die in Geschichten eingebettet sind, 22-mal besser erinnert werden als reine Fakten. Kombiniert mit Gamification – etwa durch interaktive Quizzes oder spielerische Elemente – entsteht ein Format, das nicht nur informiert, sondern auch begeistert.

4. Technologie als Gamechanger

Neue Technologien wie Virtual Reality (VR) und künstliche Intelligenz (KI) eröffnen faszinierende Möglichkeiten. Stellen Sie sich vor: ein interaktives VR-Event, bei dem Teilnehmer in realistischen Simulationen praxisnah lernen können. Oder eine KI-gestützte Moderation, die individuell auf die Fragen und Bedürfnisse der Teilnehmer eingeht. Die Möglichkeiten sind grenzenlos.

Das Fazit: Webinare haben ausgedient – was nun?

Webinare, wie wir sie heute kennen, gehören ins Museum der digitalen Marketinggeschichte. Doch das bedeutet nicht, dass Online-Events als Ganzes tot sind. Im Gegenteil: Sie benötigen lediglich einen Frischekick. Die Zukunft liegt in hybriden Formaten, die Wissen mit Unterhaltung kombinieren und echte Ergebnisse liefern.

2025 ist das Jahr, in dem wir das verstaubte Webinar endgültig beerdigen – und Raum schaffen für neue, innovative Ansätze. Wenn Du Dein Publikum nicht nur erreichen, sondern begeistern willst, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, alte Muster zu durchbrechen. Deine Teilnehmer – und Dein Umsatz – werden es Dir danken.

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