Stell dir vor, deine Marke liegt auf der Couch. Ein bisschen gestresst, ein bisschen orientierungslos, irgendwas zwischen Burnout und Purpose-Findung. Der Therapeut fragt: „Und… wie fühlen Sie sich dabei?“ – Tja. Und da sitzt du nun. Mit einer Markenidentität, die so emotional ist wie ein Steuerbescheid.
Aber keine Sorge. Es gibt Hoffnung. Und sie beginnt mit einer ehrlichen Frage: Wie fühlt sich deine Marke wirklich an – und warum sollte das irgendwen interessieren?
1. Die Marke als Mensch: Sag endlich, wer du bist
Wenn deine Marke sprechen könnte – würde sie Small Talk machen oder direkt über Kindheitstraumata reden? Hier geht’s nicht um bunte Logos und flache Claims, sondern um echte Persönlichkeit.
Leitfragen für die Entdeckung der emotionalen Identität deiner Marke:
- Welche drei Werte verteidigt deine Marke selbst bei Gegenwind?
- Wie würde sie sich vorstellen? („Hi, ich bin Mut, Nachhaltigkeit und eine Prise Wahnsinn.“)
- Was treibt sie an – und was hält sie nachts wach?
- Wovor hat sie Angst – und was würde sie tun, wenn sie diese Angst loswäre?
2. Tiefgang statt Oberfläche: Psychologische Fragen, die wirken
Jetzt wird’s spannend – denn gute Markenführung funktioniert wie gutes Storytelling: über Emotionen, nicht über Features.
Hier sind neun Fragen, die nicht nur auf dem Therapeuten-Sofa funktionieren, sondern auch in deinem Content-Plan:
- Was ist die Geschichte hinter unserer Marke – und warum tun wir, was wir tun?
- Welches Risiko wagen wir dieses Jahr – trotz aller Zweifel?
- Worauf sind wir wirklich stolz?
- Was lieben unsere Kund*innen am meisten an uns – und sagen es vielleicht nicht laut?
- Was muss man über uns wissen, um uns wirklich zu verstehen?
- Welcher Fehler hat uns am meisten geprägt?
- Wann sind wir richtig glücklich – als Marke und Team?
- Wann fühlen wir uns lebendig? (Spoiler: Nicht beim KPI-Reporting.)
- Was träumen wir uns in die nächsten fünf Jahre?
3. Format first: Wo lebt deine Marke wirklich?
Ein Gedanke ist nur so stark wie seine Verpackung. Deshalb: Mach’s so, wie die Leute’s konsumieren.
| Plattform | Format |
|---|---|
| Karussell: Jede Frage auf einem Slide + Visual + Call-to-Action | |
| Story-Post + Community-Frage | |
| Newsletter | Frage des Monats + Insight + Markenkommentar |
| Website/Blog | Blogserie: „Was wir gelernt haben…“ |
| TikTok/Reels | Mini-Storytelling-Videos mit Text-Overlay |
4. Talk to me, Baby: Deine Kunden haben eine Meinung – nutze sie
Interaktion schlägt Information. Also: Hol dir die Stimmen deiner Kunden-Community.
- Kommentaraktionen: „Was würdest du tun, wenn du keine Angst hättest?“
- Reposts von Antworten und Stories
- Mini-Challenge: „Teile deine Geschichte, tagge uns – wir teilen dich zurück.“
5. Und? Hat’s gewirkt?
Emotionen lassen sich nicht zählen wie Lagerbestände. Aber du kannst ihren Impact messen:
- Kommentare: Qualität > Quantität
- Shares & Saves – je höher, desto mehr hat’s getroffen
- Direkte Nachrichten: Wenn jemand schreibt, statt nur zu klicken, passiert Bindung
- User Generated Content: Die höchste Form der Anerkennung
Fazit: Deine Marke braucht keine neue Kampagne. Sie braucht Charakter.
Die Frage ist nicht, wie laut du schreist. Sondern wie tief du berührst. Wer seine Marke wie einen echten Menschen behandelt – mit Ecken, Geschichte, Zielen und Zweifeln – der schafft mehr als Reichweite. Der schafft Beziehung.
Und mal ehrlich: Davon wollen wir doch alle ein bisschen mehr, oder?